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02.04.2024
Lesezeit 7 min.

Mit Handy bezahlen Einfach, schnell und sicher

Das Smartphone ersetzt mehr und mehr die klassische Bankkarte beim Bezahlen an der Ladenkasse oder am Tisch im Restaurant. Inzwischen greifen in Deutschland fast 25 Prozent der Menschen an Kassen zu mobilen Geräten oder Wearables. Vor vier Jahren waren es nur sechs Prozent. Welchen Stellenwert mobiles Bezahlen bei der Kundschaft inzwischen genießt, zeigt auch diese Zahl: Ungefähr jeder und jede Dritte beklagt, dass noch immer an zu vielen Kassen das kontaktlose Bezahlen - entweder mit Karte oder Smartphone, Watch, Ring oder Ähnlichem - nicht möglich ist.*

Damit auch die noch fehlenden 75 Prozent der Bevölkerung die vielen Vorteile und den hohen Komfort des mobilen Bezahlens für sich entdecken können, erklären wir in diesem Beitrag das Prinzip des Bezahlens mit dem Handy und geben am Ende ein paar Tipps, wie Händler von diesem Trend profitieren können.

Wie kann man mit der Karte im Handy bezahlen?

Eine weitere Studie** gibt Aufschluss über die bevorzugten Apps beim Bezahlen mit dem Smartphone. Demnach verwenden aktuell 40 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer am häufigsten Apple Pay, gefolgt von Google Pay (26 Prozent), den Bezahl-Apps der Banken und Sparkassen (20 Prozent) und Samsung Pay (vier Prozent). Da heutzutage fast jedes aktuelle Smartphone "mobile payment ready" ist, eignen sich nahezu alle Modelle für diese und andere Mobile Payment-Apps.

Mobile Payment Ready bedeutet, dass Smartphones die Datenübertragung mittels der sogenannten Near Field Communication (NFC) beherrschen. Denn über diese NFC-Schnittstelle kommuniziert das Smartphone oder die Smartwatch mit dem Kartenterminal an der Ladenkasse. Beide Geräte tauschen die Zahlungsinformationen aus. Im Prinzip erfolgt hier kontaktloses Bezahlen wie beim Vorhalten einer physischen Karte mit NFC-Chip. Nur, dass die Karte als solche nicht benötigt wird, sondern ihr digitales Pendant im Handy den Bezahlvorgang abwickelt.

Das funktioniert, indem die jeweilige Bezahl-App - einfach erklärt - die physische Karte im Handy abbildet und auf diese Art den Bezahlvorgang auslöst. Viele Banken und Sparkassen bieten eigene Payment-Apps an, in denen die Girocard sowie Kreditkarten hinterlegt werden können. Diese dienen dann als eigentliches Zahlungsmittel. In mancher Online Banking-App ist ebenfalls eine Zahlungsfunktion integriert.

Daneben lässt sich eine Karte (Debit- oder Kreditkarte) in einem Wallet hinterlegen. Nutzer mit einem Smartphone auf Basis des Android-Betriebssystems aktivieren in ihrer Google Wallet die Funktion Google Pay, während iPhone-Besitzer Apple Pay auf dem Mobiltelefon einrichten. Als tatsächliches Zahlungsmittel dient dann entweder die Debitkarte oder die Kreditkarte, die in den entsprechenden Google- oder Apple-Accounts gespeichert ist.

Wie funktioniert NFC mit dem Handy?

Das deutsche Wort für NFC - also Near Field Communication - lautet Nahfeldkommunikation. Und damit wird auch schon recht deutlich, worum es geht. Zwei NFC-fähige Geräte oder Gegenstände können über sehr kurze Distanzen Informationen austauschen. In unserem Anwendungsfall "kontaktloses Bezahlen" übertragen also Funkwellen die Zahlungsdaten vom Handy oder der Uhr auf das Kartenterminal. Dieses wiederum sendet Daten zurück. Das Smartphone mit dem NFC-Chip muss also nur ganz nah an das Lesegerät am Terminal gehalten werden, um die Zahlung auszuführen.

Wie funktioniert eine NFC-Zahlung?

Wer mehr über NFC wissen will, kann sich im Beitrag zu NFC Zahlung noch genauer über die Funktionsweise informieren.

Wichtig zu erwähnen ist jedenfalls, dass an NFC hohe Sicherheitsanforderungen gestellt werden. Damit ist nahezu ausgeschlossen, dass bei der Übertragung von Zahlungs- oder persönlicher Informationen beim mobilen Bezahlen sensible Daten von Unbefugten abgefangen werden können. NFC funktioniert nur über eine Distanz von wenigen Millimetern. Während eines Bezahlvorgangs Daten unbefugt abgreifen, ist also nahezu unmöglich.

Wie bekomme ich meine Bankkarte ins Handy?

Das funktioniert in aller Regel kinderleicht und geht schnell. Die Karte im Handy ist in kürzester Zeit einsatzbereit. Dazu sind in den meisten Fällen lediglich vier Schritte erforderlich. Diese können je nach Anbieter der ausgewählten Zahlungsapp leicht variieren. Die Systematik ist jedoch bei fast allen Lösungen gleich.

1. Auswahl der bevorzugten Zahlungs- oder Wallet-App:

Soll Apple Pay oder Google Pay für das mobile Bezahlen genutzt werden, wählen Nutzer zunächst die entsprechende App auf dem Smartphone aus. In beiden Betriebssystemen sind die dafür notwendigen Apps bereits auf dem Smartphone vorinstalliert. Fällt die Wahl eher auf die Banking App der Hausbank oder eine andere Lösung, muss die entsprechende Anwendung aus dem jeweiligen App-Store heruntergeladen und auf dem Telefon installiert werden.

2. Karte hinzufügen:

Innerhalb der ausgewählten App für das mobile Bezahlen mit dem Smartphone fügt man dann die Girocard, eine andere Debitkarte oder eine Kreditkarte hinzu. Um das zu erreichen, stehen meist zwei Wege zur Verfügung: die manuelle Eingabe der Kartendaten in die App oder das Scannen der Karte mit der Smartphone-Kamera. Bei der zweiten Variante werden die Karteninformationen automatisch vom Foto erkannt und in der App hinterlegt.

3. Verifizieren der Daten:

Um Missbrauch der Karten durch unbefugte Dritte zu verhindern und die generelle Sicherheit der Zahlungen zu gewährleisten, müssen die Kunden die hinzugefügte Karte einmalig verifizieren. Das kann über einen Code geschehen, den die kartenausgebende Bank per SMS, per E-Mail oder über einen Anruf auf der hinterlegten Telefonnummer übermittelt. In manchen Fällen erfolgt zusätzlich noch eine Verifikation über die Banking App der Bank.

4. Einstellungen:

Ist die Karte erfolgreich verifiziert, steht einem Einsatz beim Bezahlen am Kassenterminal oder auch im Web nichts mehr im Weg. Die meisten Apps ermöglichen es, individuelle Einstellungen je nach Einkaufsverhalten vorzunehmen. Sind mehrere Karten in der Anwendung hinterlegt, lässt sich beispielsweise eine bevorzugte Karte als Standard-Zahlungsmittel definieren. Ebenso lassen sich die Sicherheitsfeatures oft den Wünschen der Nutzer anpassen.

Welche App braucht man, um mit dem Handy zu bezahlen?

Um mit dem Handy zu bezahlen, gibt es verschiedene Apps, die je nach Region, Bank und Smartphone-Modell variieren können. Wir haben uns hier auf einige der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Optionen konzentriert:

Apple Pay

Für iPhone-Nutzer ist Apple Pay eine bequeme Möglichkeit, mit dem Smartphone zu bezahlen. Man kann seine Kredit- oder Debitkarten-Informationen sicher in der Wallet-App speichern und dann das iPhone oder die Apple Watch verwenden, um kontaktlos zu bezahlen.

Google Pay

Android-Nutzer können Google Pay verwenden, um mit ihren Smartphones zu bezahlen. Diese App ermöglicht es ebenfalls, die Daten von Kredit- oder Debitkarten zu speichern und das Telefon zu nutzen, um in Geschäften, Apps oder online zu bezahlen.

Samsung Pay

Samsung Pay bietet eine ähnliche Funktionalität wie Apple Pay und Google Pay. Neben den reinen Zahlungen zeigt die App eine übersichtliche Darstellung der Ausgaben an, was für einen guten Überblick über die persönlichen Finanzen sorgt.

PayPal

Auch mit PayPal kann via Smartphone bezahlt werden. Über den verbreiteten Weg des kontaktlosen Bezahlens mittels der NFC-Technologie funktioniert das allerdings nur, indem PayPal mit einem Google Pay-Konto verknüpft wird. Manchmal bieten Händler auch einen QR-Code an, der mit der PayPal-App gelesen wird. Dann können auch Nutzer mit Apple-Geräten an der Kasse mit PayPal bezahlen.

Bank-Apps

Viele Banken bieten ihre eigenen Apps an, mit denen Kunden mobil bezahlen können. Diese Apps können jeweils mit einem Konto und Karten verknüpft werden.

Lokale Zahlungsapps

Je nach Land und Region gibt es weitere lokale Zahlungsapps wie Alipay in China, Paytm in Indien oder das auf dem Scannen von Barcodes basierende System Bluecode.

Was braucht man für Google Pay?

Folgende Voraussetzungen bestehen für mobiles Bezahlen mit Google Pay:

  1. Kompatibles Gerät: Google Pay funktioniert auf Android-Geräten (Smartphone, Smartwatch oder Tablet), die NFC (Near Field Communication) unterstützen und laut Herstellerangaben mindestens über die Version 7.0 des Android-Betriebssystems verfügen.
  2. Google-Konto: Ohne Google-Konto geht es nicht. Denn in diesem wird die App eingerichtet und eingesetzt.
  3. Google Pay-App: Auf vielen Geräten ist die App bereits vorinstalliert. Falls nicht oder falls man sicherstellen möchte, das auf jeden Fall die aktuelle Version auf dem Telefon läuft, ist ein Download aus dem Google Play Store erforderlich.
  4. Unterstützte Zahlungsmethode: In der App muss eine unterstützte Kredit- oder Debitkarte einer teilnehmenden Bank oder ein anderer unterstützter Zahlungsdienst hinterlegt sein. Wie das geht, haben wir weiter oben beschrieben.
  5. Sicherheitseinstellungen: Google Pay funktioniert nur, wenn auf dem Smartphone eine Bildschirmsperre aktiviert ist. Dies kann ein PIN-Code, ein Muster, ein Passwort, ein Fingerabdruck oder eine Gesichtserkennung sein.

Wo kann ich mit Apple Pay bezahlen?

Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone und der Payment-Lösung von Apple ist an jeder Kasse möglich, an der das Apple Pay-Symbol oder das bekannte Kontaktlos-Symbol mit den vier Wellen zu sehen ist. Viele Einzelhändler und Dienstleister in Deutschland akzeptieren Apple Pay bereits an ihrem Kassenterminal. Dazu gehören beispielsweise die meisten großen Supermärkte und Discounter, Drogerien, Einzelhandelsgeschäfte oder Baumärkte. Auch in der Gastronomie ist Apple Pay weit verbreitet.

​Apple Pay ist inzwischen auch weltweit stark vertreten, was gerade auf Reisen einen großen Gewinn an Komfort für die Nutzer darstellt. Ohnehin wird mobiles Bezahlen in vielen Ländern und Regionen bereits deutlich intensiver genutzt als in Deutschland.

Welche Vorteile bietet mobiles Bezahlen?

Kein nerviges Kleingeld mehr

Wer mobil bezahlt, muss keinen schweren Geldbeutel mehr herumschleppen und auch das lästige Suchen nach Kleingeld ist passé. Da das Handy zum permanenten Begleiter im Alltag geworden ist, sind auch Spontankäufe wahrscheinlicher und eröffnen so neue Umsatzpotenziale.

Schneller bezahlen

Die Bezahlung via Smartphone oder Smartwatch geht deutlich schneller als per Bargeld oder Karte. Einfach Smartphone an das Terminal halten – fertig. In vielen Fällen reicht die Entsperrung des Smartphones per Fingerabdruck oder Gesichtsscan hierzu aus. So werden lange Wartezeiten vermieden. Zugleich wird das Kassenpersonal entlastet und kann sich vermehrt auf einen perfekten Service und die Beratung konzentrieren.

Hygienischer Ablauf

Das Smartphone fasst in aller Regel nur eine Person an. Bargeld hingegen geht durch viele Hände. Wenn man mobil bezahlt, kommt man nicht mehr mit schmutzigen Scheinen oder Münzen in Berührung.

Gute Übersicht über die persönlichen Finanzen

Anders als bei Barzahlungen, bei denen der Kassenzettel allzu schnell einmal abhanden kommt, ist bei Mobile Payment jede Zahlung in den Abbuchungen im Girokonto oder auf der Abrechnung der Kreditkarte nachvollziehbar.

Wie können Händler mobiles Bezahlen anbieten?

Gerade weil mobiles Bezahlen immer beliebter wird und gerade junge kaufkräftige Zielgruppen diese Payment-Methode wählen, sollte jedes Unternehmen seinen Kunden das Bezahlen per Smartphone und anderer mobiler Geräte anbieten. Das gilt für den Supermarkt gleichermaßen wie für Unternehmen aus der Gastronomie oder Online-Shops.

Denn Mobile Payment gehört inzwischen zum guten Ton im Service an der Kasse. Kundinnen und Kunden nutzen für jeden Lebensbereich wie selbstverständlich eine Smartphone-App - also auch für das Bezahlen.