Gebühr für Kartenzahlung: Wir bringen Licht ins Dunkel

Gebühr für Kartenzahlung Wir bringen Licht ins Dunkel

Eins vorweg: Eine allgemeine und konkrete Aussage, wie hoch die Gebühren bei einer Kartenzahlung (das umfasst auch die immer populärere Zahlung per Mobile Payment per Smartphone) ausfallen, ist nicht möglich. Das gilt sowohl auf Händler- als auch auf Kundenseite.

Dieser Artikel erläutert, wovon Kartengebühren abhängen und wie man als Händler oder Dienstleister den individuell günstigsten Zahlungsdienstleistungsvertrag bestimmt.

Wie sind Händler-Kartengebühren grundsätzlich aufgebaut?

 


Um Kartenakzeptanz am POS oder im Online-Shop anbieten zu können, ist zunächst ein sogenannter Zahlungsdienstleistungs-Vertrag (auch Service- oder Kartenakzeptanz-Vertrag genannt) mit einem Zahlungsdienstleister wie PAYONE abzuschließen. Das ist absolute Grundvoraussetzung, da ein Kartenterminal auf diesen Vertrag angewiesen ist - so wie ein Mobiltelefon auf den Mobilfunk-Vertrag.

Verschiedene Vertragsmodelle ziehen unterschiedliche Gebühren für die einzelnen Kartenzahlungen nach sich. Dabei ist grundsätzlich festzustellen: Bei höheren fixen Kosten werden für jede einzelne Zahlung geringere Gebühren berechnet - und umgekehrt.

Service-Verträge sind als „klassische" Verträge sowie als Einsteiger- oder Volumenverträge gestaltet. Bei PAYONE nennen sich diese Classic, Flex und Flat.

Classic

passt bei höheren Kartenzahlungs-Umsätzen. Individuelle Bon-Höhe und Produkt-Gewinnspanne sind aufgrund der niedrigen Transaktionsgebühren als nachrangig zu erachten.

Flex

eignet sich bei insgesamt wenigen Kartenzahlungen. Meist geht das mit hohen Gewinnspannen einher, sodass höhere Transaktionskosten keine wesentliche Rolle spielen.

Flat

ist immer dann passend, wenn viele Transaktionen mit geringer Bon-Höhe anfallen. Ein Akzeptanzvertrag für alle die regelmäßig kassieren im einfachen Flatrate-Prinzip.

Für welche Karten fallen welche Gebühren an?

Der Begriff Karte in Kartenzahlung ist die Kurzform von Zahlungskarte bzw. Zahlkarte. Gemeint sind damit alle Formen von Zahlkarten: girocard, andere Debitkarten (girocard ist eine nur in Deutschland akzeptierte Debitkarte) und Kreditkarten.

Kartenzahlung schließt darüber hinaus das Mobile Payment mit ein, da in einer Smartphone-Wallet (z.B. Google Pay oder Apple Pay) ebenfalls Zahlkarten hinterlegt sind. Beim Mobile Payment sind das meist Kreditkarten. Insofern sollte ein Händler unbedingt auch Kreditkarten akzeptieren, wenn er Mobile Payment anbieten möchte – was sehr viele Kunden heutzutage selbstverständlich erwarten. Ebenso wie kontaktloses bezahlen, was bei den aktuellen EC Geräten aber ohnehin Standard ist.

Die unterschiedliche Zahlungsarten verursachen unterschiedliche Transaktionskosten. Zahlungen per Debitkarte sind für Händler beispielsweise meist günstiger als Zahlungen per Kreditkarte. Hier sei allerdings angemerkt, dass die Kosten für eine Kreditkartenzahlung heute nicht mehr so hoch sind wie früher - viele Händler gehen irrtümlich aber immer noch davon aus.

Weitere wichtige Details (z.B. die Zahlungssicherheit betreffend) zu den einzelnen Karten finden sich in den folgenden Abschnitten.

Zahlungsart POS Maestro
Zahlungsart POS Apple Pay
Zahlungsart POS Mastercard
Zahlungsart POS Girocard
Zahlungsart POS VISA
Zahlungsarten Bluecode
Zahlungsart POS JCB
Zahlungsart POS American Express
Zahlungsart POS UnionPay
Zahlungsart POS OLV
Zahlungsart POS Google Pay
Zahlungsart POS Alipay
Zahlungsart POS UTA
Zahlungsart Vpay

Girocard-Kosten auf Händlerseite am POS

Über die girocard (oft immer noch als EC-Karte bezeichnet, was nicht mehr richtig ist) laufen zwei verschiedene Zahlungsarten: Electronic Cash mit PIN-Eingabe sowie das elektronische SEPA-Lastschriftverfahren mit Unterschrift.  

SEPA-Lastschrift

Zahlungen per SEPA-Lastschriftverfahren sind die günstigste Variante der Kartenzahlung und deshalb bei Händlern beliebt. Diese Zahlart funktioniert meist nur bei Zahlung mit physischer Karte und Autorisation der Zahlung per Unterschrift – also nicht bei Mobile Payment. Nachteilig ist zum einen, dass der Kunde in der Regel eine Unterschrift leisten muss, die Zahlung also nicht vollkommen kontaktlos ist. Zum anderen ist zu bedenken, dass für den Händler beim einfachen Lastschriftverfahren keine Zahlungsgarantie besteht.

Electronic Cash

Electronic Cash – Zahlungen (girocard mit PIN) sind geringfügig teurer als das SEPA-Lastschriftverfahren, dennoch günstiger als einfache Kreditkartenzahlungen (außer bei Volumen-Verträgen, siehe oben). Von Vorteil ist, dass hier die Zahlungssicherheit gegeben ist.

Gibt die Kundenbank die vom Kunden per PIN autorisierte Zahlung frei, ist der Händler auf der sicheren Seite. Electronic Cash ist deswegen zurecht ebenfalls sehr beliebt.

Kreditkarten-Kosten auf Händlerseite am POS

Die Kosten für eine Kreditkartenzahlung liegen leicht über denen der beiden girocard-Zahlungsarten, betragen aber meist (deutlich) weniger als 2% der Umsatzsumme. Damit „lohnt“ sich die Kreditkartenzahlung auch bei Produkten mit einer kleinen Gewinnspanne. Die Kosten sind unabhängig von der Kundenautorisation per PIN oder Unterschrift. Für den Händler besteht Zahlungssicherheit.

Kosten bei anderen Debitkarten

Auch bei anderen Debitkarten (z.B. V Pay oder maestro) ist die Zahlungs-Autorisation per PIN mit Zahlungssicherheit oder Unterschrift per SEPA-Lastschrift ohne Zahlungssicherheit möglich. Die Kosten liegen meist zwischen girocard und Kreditkarte.

Geldkarte

Die Geldkarte ist ein „Auslaufmodell“; entsprechend ist diese Zahlungsart für den Handel nicht weiter relevant.

Mobile Payment

Die Kosten für Mobile Payment hängen von der in der Wallet des Kunden-Smartphones hinterlegten Karte (girocard oder Kreditkarte) ab. Außer bei Apple Pay ist das (bisher) meist eine Kreditkarte, insofern gelten hier überwiegend auch die Kosten für die Kreditkarte.

Fallen auf Kundenseite Kosten an?

 


Die meisten Verbraucher gehen davon aus, dass Kartenzahlungen für sie kostenlos sind. Das stimmt oft, aber nicht immer. Als Kunde sollte man sich bei der kontoführenden Bank informieren, ob Kartentransaktionen tatsächlich keine Kosten verursachen.

Fallen auf Kundenseite Kosten an?

In manchen Fällen weist der Kontoauszug bei der eigentlichen Kartenzahlung zwar keine Gebühren auf, dafür berechnet die Sparkasse oder Bank aber einen separaten Posten (z.B. beleglose Buchungen genannt), der die Kartentransaktions-Gebühren zusammenfasst. Das betrifft girocard-Zahlungen (oder andere Debitkarten), aber nicht Kreditkartenzahlungen.

Üblich ist das eher bei günstigen oder kostenlosen Girokonten, nicht bei Konten mit höheren monatlichen Kontoführungs- bzw. Bankgebühren. Im Zweifel einfach beim eigenen Kreditinstitut fragen!

Bei Konten für Geschäftskunden berechnen Bankinstitute abhängig vom jeweiligen Konto manchmal Gebühren für jeden einzelnen Buchungsposten. Da eine Kartenzahlung sowohl bei Debitkarten als auch Kreditkarten eine Buchung auf dem Konto auslöst, verursacht eine Kartenzahlung entsprechende Buchungsgebühren. Bei vielen Kartenzahlungen sollte man dies ggf. berücksichtigen.

Wie findet man die optimale Kartenakzeptanz?

Bei der Entscheidung für den besten Zahlungsvertrag mit dem individuell besten Preis-Leistungs-Verhältnis sollten Sie Ihre persönliche Ausgangssituation kennen . Zur Definition der eigenen Anforderungen eignen sich z.B. folgende Fragen bzw. Überlegungen:

Wieviel Umsatz erwarte ich über Kartenzahlungen?

  • Und wie setzt sich der Umsatz zusammen? Viele Transaktionen mit geringen Beträgen oder wenige Transaktionen mit hohen Beträgen?

Welche Zahlungsarten sind wichtig?

  • Besteht die Kundschaft z.B. aus vielen Nicht-EU-Touristen, werden internationale Kreditkarten wichtig. Kann der Zahlungsdienstleister das bereit stellen?

Ist eine Kartenakzeptanz, die in eine komplette Kassenlösung mit Warenwirtschaftssystem integriert ist, eventuell eine sinnvolle Lösung?

  • Eine effizientere Gestaltung der Geschäftsprozesse spart an anderer Stelle ggf. Kosten.

Wir von PAYONE beraten Sie sehr gerne persönlich, falls Sie sich nicht sicher sind, welcher Vertrag in Ihrem Fall das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet. Als Deutschlands größter Zahlungsdienstleister arbeiten wir mit tausenden Unternehmen zusammen und können entsprechend auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Und Neueinsteiger ohne eigene Erfahrung mit bargeldlosen Zahlungen entsprechend beraten.

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