Rund um Payment
17.07.2025
Lesezeit 3 min.

Was bringt Wero (Teil 1)

Neues Payment aus Europa für Europa

Die European Payments Initiative (EPI) eröffnet neues Potenzial im europäischen Markt für Zahlungslösungen 

In dieser dreiteiligen Artikelserie geht es um die europäische Zahlungslösung Wero. Wir erklären, wer hinter Wero steht und wo für Sie als Vertriebspartner neues Potenzial entsteht. 

Europa soll schon länger in vielen Bereichen unabhängiger von großen amerikanischen Unternehmen werden. Das gilt auch für das bargeldlose Bezahlen. Nach einigen eher national geprägten Ansätzen wurde im Jahr 2020 die European Payments Initiative (EPI) gegründet. Das Ziel der EPI ist klar und ambitioniert und bietet allen, die im Payment-Sektor unterwegs sind, große Chancen. Denn sie will durch den Aufbau einer eigenen, modernen Payment-Infrastruktur Europas Position im digitalen Zahlungsverkehr stärken. Die Ambitionen der EPI stehen im Einklang mit den Zielen der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission. Das unterstreicht, welch hohen Stellenwert das Projekt für die digitale und finanzielle Souveränität Europas hat. 

Innovationen bringen Wachstum

Eine echte europäische Alternative zu den nach wie vor dominierenden US-Anbietern eröffnet für alle am Zahlungsverkehr beteiligten Unternehmen neue Umsatz- und Wachstumspotenziale. Denn neben dem Wunsch nach größerer Eigenständigkeit in Europa wollen die Mitglieder der EPI schneller als bisher Innovationen im europäischen Zahlungsverkehr vorantreiben und diesen vereinheitlichen.  

Derzeit (Stand Mai 2025) sind 16 europäische Finanzinstitute und Zahlungsdienstleister Mitglieder der EPI, darunter Worldline als einer der führenden pan-europäischen Payment Service Provider sowie die Sparkassen.

Einfach, sicher und schnell bezahlen

Das zentrale Leistungsversprechen der EPI ist stark. Verbraucher und Händler sollen gleichermaßen von einfachen, schnellen und sicheren Zahlungen über Ländergrenzen hinweg profitieren. Im Juli 2024 hat EPI seine Zahlungslösung Wero in Deutschland, Frankreich und Belgien an den Start gebracht. Als nächstes Land sollen Luxemburg, die Niederlande und dann weitere Länder folgen.  

Wero fungiert seit 2024 als Lösung für Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P), also für direkte Geldtransfers von Bankkonto zu Bankkonto ohne Umweg über einen dritten Dienstleister wie zum Beispiel PayPal. In einem nächsten Schritt wird Wero ab Mitte 2025 schrittweise als Zahlungsart im E-Commerce eingebunden. Das ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um sich von den großen Kreditkartennetzwerken einerseits sowie weiteren Zahlungsdienstleistern abzugrenzen. 

Strategischer Fokus: Starke Nutzerbasis und hohe Sicherheit

Um möglichst schnell eine signifikante potenzielle Nutzerbasis zu schaffen, ist Wero dank der strategischen Ausrichtung der EPI bei vielen teilnehmenden Banken als Zahlungsoption bereits in die Banking-App eingebunden. Eine separate Registrierung oder ein weiterer App-Download ist nicht erforderlich. Kunden können den Service entweder direkt in ihrer Banking-App oder mit der Wero-App nutzen. Damit bleiben die Daten einer Transaktion im Ökosystem der eigenen Bank und müssen nicht mehr an Drittanbieter aus dem außereuropäischen Raum übermittelt werden. Dank dieses starken Fokus der EPI auf Datenschutz und Souveränität dürfte sich das Vertrauen der Konsumenten in die Zahlungslösungen der EPI auf einem hohen Niveau bewegen und damit für rasche Akzeptanz sorgen. 

Etwa durch die Integration von Großbanken steht Wero bereits rund 75 Prozent aller Bankkunden in den teilnehmenden Ländern als Zahlungsoption zur Verfügung. Außerdem hatte EPI bereits in den vergangenen Jahren den niederländischen Zahlungsanbieter iDEAL, das Technologieunternehmen Payconiq International aus Luxemburg und das französische Wallet Paylib übernommen, um direkt aus einer Position der Stärke heraus zu starten. Im Juni 2025 kündigte EPI zudem an, dass auch die Neobank Revolut künftig Teil des Wero-Netzwerks sein wird. Revolut ist besonders bei digital affinen jüngeren Menschen und Kleinunternehmern beliebt – eine Zielgruppe, für die Wero besonders interessant ist. Die große Kundenbasis von Wero macht es für Händler also von Anfang an attraktiv, die neue Zahlungsart künftig als festen Bestandteil ihres Payment-Mix anzubieten. 

Die European Payments Initiative stärkt die Souveränität des europäischen Zahlungsverkehrs und macht diesen Markt damit fit für die Zukunft. Mit Wero entsteht eine europäische Alternative, von der Verbraucher und Händler gleichermaßen profitieren und die digitale Wettbewerbsfähigkeit Europas langfristig sichert.