Sicherheit steht bei PAYONE im Zentrum aller Aktivitäten. Sie möchten von unserem 360°-Betrugsalgorithmus profitieren? Wir beraten Sie gerne!
Fraud im Payment: Wie sich Unternehmen vor Betrug schützen können
Gefahren, Risiken und Schutzmaßnahmen
Fraud steht für betrügerische Handlungen, die Unternehmen erhebliche finanzielle Verluste und rechtliche Konsequenzen verursachen können. Besonders im digitalen Zahlungsverkehr sind die Risiken für Täuschung hoch – und die Methoden der Betrüger werden immer ausgefeilter. In diesem Beitrag zeigen wir die verschiedenen Arten von Fraud, warum sie so gefährlich sind und wie sich Unternehmen – insbesondere Händler:innen – wirksam schützen können.
Das Wichtigste auf einen Blick
Betrugsbekämpfung ist ein fortlaufender Prozess, der ständige Anpassungen erfordert.
Fraud hat erhebliche finanzielle Auswirkungen, die sowohl Unternehmen als auch Kundschaft betreffen.
Ein ganzheitlicher Ansatz zur Betrugsprävention ist unerlässlich, um Geldwäsche, Korruption, Reputationsschäden und Straftaten zu vermeiden.
Fraud-Risiken im Unternehmen
Unternehmen sind mit vielfältigen Fraud-Risiken konfrontiert – sowohl durch externe Angriffe als auch durch interne Handlungen. Häufig fehlen geeignete Kontrollmechanismen oder ein übergreifendes Compliance Management System, das präventiv wirken kann.
Interne Risiken
Zu den häufigsten Ursachen zählen unzureichende Kontrollsysteme oder individuelles Fehlverhalten. Wenn Mitarbeitende unbeobachtet agieren oder sich durch persönlichen Druck zu korruptem Verhalten hinreißen lassen, entstehen massive Risiken.
Externe Risiken
Phishing, gestohlene Zahlungsdaten und Social Engineering zählen zu den typischen externen Bedrohungen. Besonders im Zahlungsverkehr häufen sich gezielte Angriffe durch organisierte Gruppen – mit Fokus auf Geldwäsche und Missbrauch digitaler Bezahlsysteme.
Kartenmissbrauch
Beim Kartenmissbrauch verwenden Betrüger:innen gestohlene oder gefälschte Kreditkartendaten, um unautorisierte Zahlungen durchzuführen. Häufig geschieht dies durch Social Engineering oder Datenlecks bei unsicheren Shops. Für betroffene Händler:innen bedeutet das nicht nur Umsatzverlust, sondern oft auch die Pflicht zur Rückzahlung.
Carding-Angriffe
Beim sogenannten Carding testen Täter:innen gestohlene Kartendaten automatisiert auf Gültigkeit – meist durch Kleinbeträge in großem Volumen. Erfolgreiche Karten werden später für größere Einkäufe missbraucht – oft im Rahmen organisierter Korruptionsnetzwerke. Händler:innen erkennen Carding oft erst an ungewöhnlich vielen Transaktionsversuchen in kurzer Zeit.
Unrechtmäßig autorisierte Transaktionen
Hierbei werden Zahlungen zwar technisch korrekt durchgeführt, jedoch ohne Zustimmung der eigentlichen Karteninhabenden – etwa durch gestohlene Zugangsdaten. Diese Art von Fraud ist besonders tückisch, da sie im Zahlungssystem zunächst wie eine legitime Transaktion aussieht.
Ad Fraud
Ad Fraud beschreibt betrügerische Aktivitäten im digitalen Marketing, bei denen Klicks, Impressionen oder Conversions künstlich erzeugt werden – etwa durch Bots oder gefälschte Websites. Unternehmen zahlen in solchen Fällen für Marketingleistungen, die niemals echte Kundinnen und Kunden erreichen. Das schädigt nicht nur finanziell, sondern verfälscht auch wichtige Kennzahlen.
Für Händlerinnen und Händler stellen betrügerische Transaktionen ein hohes Risiko dar. Wenn rechtmäßige Karteninhabende eine Rückbuchung (Chargeback) veranlassen, verlieren sie nicht nur den Umsatz, sondern tragen zusätzliche Gebühren. Wiederholte Betrugsfälle können zudem zu rechtlichen Prüfungen führen.
Was versteht man unter dem Fraud-Triangle?
Das Betrugsdreieck beschreibt drei Faktoren, die häufig bei Fraud zusammenwirken: Gelegenheit, Druck und Rechtfertigung. Entwickelt wurde das Modell vom US-amerikanischen Soziologen und Kriminologen Donald R. Cressey. Er gilt als Pionier der Erforschung von Wirtschaftskriminalität und von organisierter Kriminalität. Seine Forschungsergebnisse bilden vielfach heute noch den Ausgangspunkt für die Erklärung wirtschaftskriminellen Verhaltens.
Laut Cressey müssen folgende drei Faktoren zusammen treffen, damit es tatsächlich zur Begehung einer Wirtschaftsstraftat kommt.
| Faktor | Beschreibung |
|---|---|
| Gelegenheit | Schwache Kontrollen, unüberwachte Prozesse |
| Druck | Finanzielle oder persönliche Belastungen |
| Rationalisierung | Rechtfertigung durch Groll, Frust oder "Notwehr" |
Folgen von Fraud für Unternehmen
Finanzielle Schäden
Schon jetzt verlieren Unternehmen beträchtliche Summen durch Cyberkriminalität, Täuschung, Unterschlagung und anderen Taten. So wurden in Deutschland laut einer repräsentativen Befragung 94 Prozent der Online-Shop-Betreibenden schon einmal mit Betrug oder Betrugsversuchen konfrontiert. In der CRIF-Umfrage bezifferten 43 Prozent ihre betrugsbedingten Schäden auf Summen zwischen 10.000 und 100.000 Euro; ein gutes Fünftel erlitt sogar Einbußen von über 100.000 Euro.
Reputationsverlust
Ein öffentlicher Betrugsfall kann das Vertrauen in ein Unternehmen stark beeinträchtigen. Kundschaft und Partner reagieren sensibel auf Sicherheitslücken. Negative Schlagzeilen wirken sich langfristig auf Umsatz und Marktstellung aus.
Rechtliche Konsequenzen
Die Beteiligung an Fraud – ob durch eigenes Fehlverhalten oder unzureichende Kontrollmaßnahmen – kann für Unternehmen und für Täterinnen und Täter weitreichende rechtliche Folgen haben:
Strafrechtliche Konsequenzen: In Fällen von vorsätzlichem Betrug, Unterschlagung oder Datenmissbrauch drohen Freiheitsstrafen für Einzelpersonen sowie Geldstrafen für Unternehmen (§ 263 StGB, § 266 StGB).
Bußgelder bei DSGVO-Verstößen: Datenschutzverletzungen im Zusammenhang mit Fraud (z. B. durch ungesicherte Kundendaten) können nach Art. 83 DSGVO mit Bußgeldern von bis zu 20 Mio. € oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden.
Zivilrechtliche Ansprüche: Geschädigte Dritte (z. B. Kund:innen, Partnerunternehmen) können Schadensersatz geltend machen.
Reputationsrisiken: Öffentliche Bekanntmachung über Medien oder Plattformen können das Vertrauen langfristig erschüttern und den Unternehmenswert negativ beeinflussen.
Verlust von Lizenzen oder Partnerschaften: Bei schwerwiegenden Verstößen droht der Entzug von Geschäftszulassungen, Acquirer-Verträgen oder Zahlungsanbieterzertifizierungen.
Ein wirksames Compliance-Management und ein proaktives Krisenkommunikationskonzept sind essenziell, um die Betrugserkennung zu gewährleisten sowie rechtliche und imageschädigende Folgen zu minimieren und Wirtschaftskriminalität entgegenzuwirken.
Prävention und Anti-Fraud Management
Ein professionelles Anti-Fraud Management basiert auf vier Säulen:
Prävention
Erkennung
Aufklärung
Reaktion
Internes Kontrollsystem & Compliance
Ein stabiles IKS und ein effektives Compliance Management System identifizieren Schwachstellen, vermeiden Betrug und senken das Risiko regulatorischer Sanktionen.
Schulung und Sensibilisierung
Mitarbeitende sind eine zentrale Verteidigungslinie gegen Fraud. Durch regelmäßige Schulungen und klare Kommunikationsrichtlinien lassen sich Sicherheitslücken vermeiden und eine aktive Sicherheitskultur fördern.
Betrugsprävention bei PAYONE
Als PCI-zertifizierter Zahlungsdienstleister stellt PAYONE Sicherheit stets in den Mittelpunkt. Der 360°-Betrugsalgorithmus von PAYONE bietet:
Echtzeiterkennung verdächtiger Transaktionen
flexible Regelwerke
anpassbare Sicherheitsebenen
Kundinnen und Kunden profitieren von unserer Erfahrung und der ständigen Weiterentwicklung unserer Schutzmechanismen.
Die Fraud Expert Checklist von PAYONE
Die Fraud Expert Checklist unterstützt Unternehmen bei der aktiven Betrugsprävention. Sie bietet:
individuelle Regeldefinitionen
risikobasierte Analyseverfahren
sekundäre Expertenmeinung zur Entscheidungsunterstützung
Durch Echtzeit-Datenanalysen lassen sich risikobehaftete Transaktionen gezielt identifizieren – und schneller reagieren.
3-D Secure
Mit dem 3-D Secure-Protokoll (Three Domain Secure) können sich Kund:innen bei Online-Zahlungen eindeutig authentifizieren. Das Verfahren erhöht die Sicherheit deutlich und schützt vor unautorisierten Transaktionen.
Dank der SCA-Vorgaben (Strong Customer Authentication) haften bei erfolgreicher 3-D Secure-Prüfung weder Händler:innen noch Kund:innen für betrügerische Transaktionen – sondern der Kartenherausgeber.
Carding-Angriffe
Carding bezeichnet den automatisierten Missbrauch gestohlener Kreditkartendaten für Testkäufe oder Massenangriffe auf Onlineshops.
Unsere Schutzmaßnahmen:
3-D Secure
Multi-Faktor-Authentifizierung
Velocity Checks
IP- und Geo-Blocking
Sicherheitsupdates
Sie möchten gerne mehr Sicherheit und zuverlässige Schutzmechanismen? Wir beraten Sie gerne!
Zukunftsausblick: Künstliche Intelligenz in der Fraud Detection
Mit der rasanten Entwicklung digitaler Technologien gewinnt auch Künstliche Intelligenz (KI) im Bereich Fraud Detection zunehmend an Bedeutung. Moderne Systeme analysieren in Echtzeit große Mengen an Zahlungsdaten, um ungewöhnliche Muster und Anomalien automatisch zu erkennen – deutlich schneller und präziser als manuelle Prüfungen es je könnten.
Durch Machine Learning-Algorithmen passen sich die Systeme kontinuierlich an neue Betrugsstrategien an. Sie lernen aus vergangenen Vorfällen und können so präventiv reagieren, bevor es zum Schaden kommt. KI-basierte Lösungen ermöglichen nicht nur eine effizientere Überwachung, sondern auch personalisierte Risikoeinschätzungen, die individuell auf Kund:innen oder Transaktionsarten zugeschnitten sind.
In Zukunft wird KI entscheidend dazu beitragen, präzise, skalierbare und adaptive Fraud-Prevention-Strategien zu etablieren – sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich.
Fast Five: Schnelle Antworten auf 5 häufige Fragen
1. Was ist das Fraud-Triangle?
Es beschreibt die drei Hauptfaktoren für Betrug in Form einer Wirtschaftsstraftat: Gelegenheit, Druck und Rationalisierung.
2. Welche Arten von Fraud sind im Zahlungsverkehr verbreitet?
Vor allem unautorisierte Transaktionen, Kartenmissbrauch und Carding-Angriffe.
3. Wie erkennt man Fraud frühzeitig?
Durch Verhaltensanalysen, KI-gestützte Systeme, Mitarbeitendenschulungen und Monitoring.
4. Wie unterstützt PAYONE bei der Fraud-Bekämpfung?
Mit einem intelligenten Fraud-Algorithmus, PCI-Zertifizierung und individueller Beratung.
5. Wie oft sollte ein Unternehmen seine Fraud-Sicherheitsstrategie überprüfen?
Mindestens einmal jährlich – oder bei auffälligen Vorfällen. Systeme, Regelwerke und Schulungen sollten kontinuierlich an neue Bedrohungen angepasst werden.